Chronik

Sankt Hubertus Schützenbruderschaft Irsch/Saar 1961 e.V. - Geschichte und Geschichten

Als im Februar 1961 sechzehn Männer aus der Winzergemeinde Irsch unsere Schützenbruderschaft gründeten hatten sie mit der Geschichte des Dorfes wohl nicht viel „am Hut“. Sie nannten ihren Verein St. Hubertus, nicht wissend das es in Irsch bereits im Jahre 1739 eine „Sebastians-Bruderschaft“ gegeben hatte. Diese Information entlockte viele Jahre später der Ortsgeistliche Pater Markus Laser alten Büchern und Schriften als er unsere Pfarrchronik erstellte. Der Heilige Sebastian wurde zu Beginn des Neunzehnten Jahrhunderts sogar ein Nebenpatron unserer Pfarrgemeinde. Doch zurück zu unseren Gründungsmitgliedern. Diese trafen sich Anfang der 60er Jahre in ihrem Stammlokal, der Gaststätte Moser-Wagner, später nach der Wirtin auch „beim Moser Thilli“ oder kurz „beim Thilli“ genannt. Dort traf man sich nicht nur zum Frühschoppen sondern gab auch so manchen Schuß auf die Scheibe ab, damals allerdings nur mit dem Luftgewehr. Zu der Vereinsgründung wurden als Gäste der Bundesbezirksmeister Hermesdorf aus Hermeskeil, der stellvertretende Bundesbezirksmeister Handwerk aus Konz, der Geschäftsführer Wollscheid aus Trier sowie Brudermeister Fischer aus Wawern geladen. Unser erster Vorstand setzte sich damals wie folgt zusammen: 1.Brudermeister Max Weber, 2.Brudermeister Josef Heinz, Schriftführer Werner Müller, Kassierer Matthias Köppinger und Schießmeister Josef Budinger.

Vor allem unser langjähriges, leider inzwischen verstorbenes Mitglied Josef Budinger ist dem einen oder anderen noch bekannt. Josef bekam das Amt des Schießmeisters wohl auch aufgrund seiner in Feld und Wald erworbenen „Sachkunde“. Wie man von der älteren Generation hört traf er mit sicherem Schuß nicht nur die Scheibe sondern auch das Blatt, zumindest in der harten Nachkriegszeit sorgte er so des öfteren dafür, daß auch Fleisch auf dem Speisezettel stand.

Foto

Hier ein frühes Foto unserer Bruderschaft. Der Herr in Schwarz ist Definitor Karl Schwaab, damals Pfarrer der Ortsgemeinde und unser erster Präses.

Hier unsere Gründungsmitglieder

Die ersten Schützenfeste waren bestimmt eine kleine Sensation im Dorfe. Hier sei kurz der Ablauf einer solchen Veranstaltung beschrieben: Gegen 9.30 Uhr wurde das Königspaar von den Schützenbrüdern an der Wohnung abgeholt und unter den Klängen des Musikvereins zur Kirche geleitet. Hier wurde um 10 Uhr durch den Präses der Schützenbruderschaft, Definitor Schwaab, die Krönung des Königspaares und die Auszeichnung des Jungschützenprinzen vorgenommen. Um 12 Uhr wurde durch das Königspaar das Preisschießen im Saal Moser-Wagner eröffnet. Nach der anschließenden Preisverleihung begann um 20 Uhr der Königsball. Im Mai 1963 feierte die Schützenbruderschaft dann die große Fahnenweihe. Ein großer Festakt unter Beteiligung der befreundeten Schützenbruderschaften sowie der Musikvereine Rimmlingen und Ockfen, des Musikvereins, des Kirchenchores und des Männergesangvereins aus Irsch gaben der Feier einen würdigen Rahmen. Ein Festzug führte die Teilnehmer von der Kirche zur Halle des Winzervereins, wo die Veranstaltung ihren Abschluß fand. Der Meilenstein in unserer Vereinsgeschichte dürfte der Neubau unseres Schützenhauses gewesen sein. Im Frühjahr 1977 begannen nach beschwerlicher Grundstückssuche die Bauarbeiten in der Alten Spein. Die große Eigenleistung machte es möglich daß bereits am 22.Juli 1979 das Schützenhaus eingeweiht werden konnte. Die Baukosten betrugen ca. 170.000,- Mark. Bereits im Jahre 1976 gründete sich aus Mitgliedern der Schützenbruderschaft ein Fanfarenzug der sich 1979 selbstständig machte. Er löste sich 1982 wieder auf. In der Ortsgemeinde war der Schützenverein weiterhin aktiv und richtete zum Beispiel so manches Weinfest aus, trotz der gegenüber anderen Ortsvereinen relativ geringen Mitgliederzahl. Der Bierstand auf der Dorfkirmes ist inzwischen ebenfalls zur Tradition geworden. Mitte der 80er Jahre war dann wieder handwerkliches Können gefragt. Das Schützenhaus wurde ausgebaut, der Schießstand erweitert, der Parkplatz erweitert und befestigt und eine Grillhütte errichtet. Die Arbeiten werden allen die dabei waren wohl für immer in Erinnerung bleiben, schwere und doch auch viele schöne Stunden hat uns der Umbau gebracht, auf dessen Ergebnis wir wohl berechtigterweise stolz sind.

Foto

Ein Foto unseres Schützenhauses aus den 80er Jahren

Auch im Sportschiessen waren und sind wir sehr aktiv. Teilnahmen an Meisterschaften und Wettbewerben im In- und Ausland sind seit Jahren feste Bestandteile unseres Terminkalernders. Ebenso das Ausrichten von Wettkämpfen wie unser internationales Ordonnanzwaffenschießen, das Präzisionsschießen, der „Alte Spein-Cup“ oder gar die Deutschen Meisterschaften der DSU.